- Offizieller Beitrag
Die Körpergröße ist ein wichtiger Indikator für die Lebensbedingungen eines Menschen in Kindheit und Jugend. Professor John Komlos, Lehrstuhl für Wirtschaftsgeschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München und Benjamin E. Lauderdale von der Princeton University, USA, haben jetzt statistische Daten zur Körpergröße von US-Amerikanern aus den Jahrzehnten zwischen 1959 und 2002 analysiert, wie in der Fachzeitschrift Social Science Quarterly berichtet. Überragten von der Kolonialzeit bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts die Amerikaner ihre west- und nordeuropäischen Zeitgenossen, so kehrte sich das Verhältnis anschließend um. Gründe sind nach Ansicht der Forscher in räumlichen und sozioökonomischen Unterschieden sowie in den divergierenden Gesundheitssystemen zu finden. Eine weitere, von John Komlos und Ariane Breitfelder durchgeführte Studie, die sich bei der Fachzeitschrift American Journal of Human Biology im Druck befindet, zeigt dagegen verstärktes Längenwachstum bei US-amerikanischen Kindern - was vermuten lässt, dass sich diese Entwicklung mit zeitlichem Abstand auch auf die durchschnittliche Größenentwicklung der Erwachsenen übertragen wird.