Noch ein netter Artikel dazu von N-TV:
30.000 neue Fans - Daniel und die Kakerlaken
Von Sabine Oelmann
Davon träumen doch viele: Ausgesetzt im Urwald, fernab der Zivilisation, kein Handy, keine Kollegen, auf eigenen Füßen stehen, und doch die Sicherheit einer zivilisierten Welt im Background (falls man ein RTL-Team mit Dirk Bach und Sonja Zietlow der zivilisierten Welt zuordnen darf) - und das alles haben sie, die "Stars" von RTL. Und was machen sie? Sie heulen und kratzen sich - wenn sie sich nicht gerade umarmen und gegenseitig bedauern. Denn wenn sie das nicht machen würden, dann könnten sie tatsächlich etwas auf die Beine stellen, aber so ...
Das sind die Stars - lasst sie doch da!
Ewiges Gejammer zieht durch den australischen dichten Fichtendickicht, wenn die Damen und Herren sich ihren neuen Aufgaben stellen müssen - dabei wussten sie doch, worauf sie sich einlassen. Der ahnungslose Zuschauer allerdings weiß nicht sofort, worauf er sich da einlässt, deswegen eine kurze Beschreibung.
Das sind die semiprominenten Teilnehmer: Susan Stahnke (versuchte bereits mit Damen-Pissoirs, Darmspiegelung im TV und Vatersuche per "Bild"-Zeitung im Gespräch zu bleiben, ob ihr das nun ohne Schminke gelingen wird, ist fraglich), Daniel Küblböck (hat im "Kakerlakensarg" neue Freunde gefunden, will aber raus), Costa Cordalis (passt super in den Dschungel, wenn bloß nicht ständig die Angst da wäre, dass er doch noch singt), Werner Böhm alias Gottlieb Wendehals (von Hals keine Spur mehr, dafür mehr Brustumfang, sieht ab und zu Gespenster und läuft gern in Unterhosen rum), Caroline Beil (die war doch mal gar nicht so schlecht bei Sat.1, mutiert jetzt aber zu intigranten Dauerzicke), Antonia Langsdorf (ihres Zeichens Astrologie-Fee bei RTL, erzählt jedem ungefragt, wie seine Sterne stehen), Lisa Fitz (bayerisches Urgestein, Mutter der Kompanie), Mariella Ahrens (wie kommt sie nur ohne Stylisten klar, bewundernswert), Carlo Thränhardt (Ex-Sportler, raucht ständig und ist sonst ein super Kumpel) und (nicht mehr dabei), der mittlerweile ausgeschiedene Dustin Semmelrogge (unverkennbar Sohn von Martin; warum er ein Star ist, ist jedoch noch weniger ersichtlich als bei den anderen).
Tiefststand? Im Gegenteil!
Eines ist jedoch klar: Hatte man bereits beim "Bätschelor" gedacht, die Geschichte des Privatfernsehens hätte ihren Tiefststand erreicht, ist RTL immer für eine Überraschung gut: Sie setzen noch einen drauf. Besonders auffällig an der ganzen Sache ist jedoch: Je tiefer das Niveau, desto höher die Quote. Am Sonntag schnellte bei der dritten Ausgabe der Showreihe "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" die Einschaltquote auf 6,28 Mio Zuschauer - in der so genannten werberelevanten Zielgruppe der Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren betrug der Marktanteil damit sogar 39,5 Prozent. Und das alles hauptsächlich deswegen, weil der ehemalige "Superstar"-Dritte Daniel Küblböck ständig dem Wimmern nahe ist - zu Recht.
Der arme Daniel
Der 18- Jährige wird vom gemeinen Fernsehvolk per Televoting ständig dazu auserkoren, besonders "ekliche" Sachen zu machen, um für seine Truppe eine leckeres Abendmenü zusammen zu klauben. Gestern musste er sich von 30.000 Kakerlaken berieseln lassen und man fragt sich, für wen diese Aufgabe wohl schlimmer war ... Aber mal Spaß beiseite, er kann einem schon Leid tun, denn viel interessanter wäre es doch eigentlich gewesen, eine der schnieken Damen in den Glassarg ("Schneewittchen?") steigen zu lassen oder den Werner, der da aber vielleicht gar nicht reingepasst hätte. Und wie gesagt - nichts über Costa Cordalis - der wäre eine würdiger deutscher Bruce Willis und übt täglich seinen "Sylvester-Stallone-Blick".
Noch mal zu Daniel: Der hat neun Mahlzeiten mit seiner Aktion ergattert und sicherlich mehr erreicht, als Susan Stahnke, die immer nur Selbstbräuner erntet. "Hilfe - ich bin ein Star! Holt mich hier raus!" ist natürlich wieder unglaublich geschickt und zeigt den "Big Brother-Effekt": Keiner hat's gesehen, und trotzdem können alle darüber reden und sich aufregen. Geschicktes Marketing und eine unmögliche Kombination von Protagonisten, gepaart mit einer großangelegten Begleitung in der Presse sorgen dafür, dass aber auch wirklich jeder davon erfährt.
Armes Australien
Eine Frage bleibt jedoch: Wo ist Jürgen Drews? Hatte der "König von Mallorca" die Hosen voll oder hat Ramona ihn nicht gelassen? Und noch etwas: Könnten sie nicht alle dableiben, diese "Stars"? Dieter Bohlen ist doch noch hier, Boris Becker und Naddel. Oder werden die erst in der zweiten Staffel geschickt? Und kann Verona nach dem Mutterschaftsurlaub auch mitmachen? Und wohin mit den ganzen Stars, die RTL in den hauseigenen Sendungen quasi am laufenden Band fast täglich neu produziert? Australien ist auch nicht unendlich belastbar ...
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